Der Strompreis 2016 wird steigen

Der Strompreis 2016 wird steigen

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Der Strompreis 2016 wird steigen, obwohl die Energiepreise an den Strombörsen gesunken sind. Wir erklären Ihnen die Gründe, und was Sie tun können.

Der Strompreis 2016 wird steigen

Die Verbraucher müssen sich auf eine Strompreiserhöhung in 2016 einstellen. Die Umlagen aus dem Erneuerbare –Energien-Gesetz (EEG) werden 2016 neu angepasst und auf 6,35 Cent je Kilowattstunde (kwh) erhöht. Das Gesetz ist vor 10 Jahren vom damaligen Umweltminister Jürgen Trittin initiiert worden, und sollte dem Bürger nicht mehr „als eine Kugel Eis im Monat kosten“.  Die Realität: die Belastung aus dem EEG-Gesetz wird 2016 für einen Dreipersonenhaus mit einem zusätzlichen Betrag für die EEG-Umlage in Höhe von rund 220 Euro zu Buche schlagen.

Erhöhung der EEG-Umlage bei sinkenden Strompreisen

Die sinkenden Preise für Strom an den Strombörsen haben keine positiven Auswirkungen auf die EEG-Umlage. Der Hauptgrund liegt daran, dass die EEG Umlage aus der Differenz zwischen Marktpreis für den Strom und dem Förderpreis ermittelt wird. Der Marktpreis ist flexibel und schwankt, wobei der Förderpreis für eine Ökostromanlage fix für 20 Jahre garantiert ist. Jährlich wird ermittelt, wie hoch die die Differenz zwischen Strompreis an der Strombörse und dem festgeschriebenen Förderung ist. Dadurch, dass jetzt der Strompreis gesunken ist, wird die Differenz zwischen Marktpreis und Förderpreis größer – und somit wird für 2016 die entstandene Deckungslücke durch die Erhöhung der EEG-Umlage wieder ausgeglichen.

Für den Strompreis 2016 werden voraussichtlich rund 23 Milliarden Euro über die EEG Umlage auf die Stromrechnungen der Kunden umgelegt werden. Für die Umlage gibt es ein Sonderkonto auf der die Einnahmen der Umlage verbucht werden und an die Bioanlagen-Betreiber weiterverteilt werden. Dieses Konto wies Ende September ein Guthaben von rund 2,5 Mrd. Euro aus. Wünschenswert ist solch ein Puffer natürlich nicht, allerdings dürfen die Netzbetreiber einen zehnprozentigen Puffer für zukünftige Auszahlungen vorhalten.

Weitere Strompreiserhöhungen drohen

Der Strompreise setzt sich aus unterschiedlichen Kostenkomponenten zusammen. Das bedeutet, dass jede Kostenerhöhung bei einem dieser Komponenten zu höheren Strompreisen führen wird. Wir haben für Sie die Stromkosten je kwh für den Verbraucher aufgeschlüsselt. Der Strompreis 2015 von 28 Cent je kwh verteilt sich wie folgt:

  • Beschaffung, Vertrieb und Marge ca. 6,75 Cent/kwh
  • Netznutzungskosten : 6,4 Cent/kwh
  • Umlage für Netzrabatte der Industrie; 0,23 Cent/kwh
  • Kraft-Wärme-Kopplungsaufschlag: 0,25 Cent/kwh
  • Stromsteuer: 2,05 Cent/kwh
  • Ökostromumlage 2015: 6,17 Cent/kwh
  • Konzessionsumlage: 1,7 Cent/kwh

Aktuell ist in der Diskussion, dass der Stromtransport von den großen Nordseeanlagen nach Süddeutschland nicht über Trassen, sondern über Erdkabel erfolgen soll. Dies ist – je nach Schätzung – mit Mehrkosten von 3 bis 8 Milliarden Euro verbunden. Dadurch werden die regionalen Netzentgelte steigen und den Verbraucher mit zusätzlichen Kosten belasten. Inwieweit diese Zusatzbelastung aus Steuergelder finanziert wird ist noch nicht absehbar.

Sie haben natürlich die Möglichkeit, durch einen Strompreisvergleich Ihren Strompreis 2016 zu mindern, das viele Stromanbieter häufig mehr als die angegebenen 28 Cent berechnen. Der Preis für Ökostrom ist heute – auch dank der EEG-Umlagen – kaum höher als der reguläre Strompreis. Der Versorger-Vergleich ist sehr sinnvoll, da Sie als Verbraucher so im günstigsten Fall mehr als 300 Euro pro Jahr sparen können. Grund dafür ist, dass ein Gutteil der Kostenkomponenten nur prozentual verteilt wird und sich bei niedrigeren bzw. höheren Preisen entsprechend anpassen. So kann die Kalkulation einer geringeren Marge für den Strompreis 2016 dazu führen, dass der Strompreis für den Verbraucher deutlich sinkt.

Ausführliche Informationen zu vielen Vergleichsportalen aus dem Bereich Energie finden Sie unter:

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