Die Macht der Influencer - nützliche Informationen & Mehrwert

Die Macht der Influencer: wie sie die Verkaufszahlen von Unternehmen beeinflussen

Wie Marketing betrieben wird, hat sich in den vergangenen Jahren komplett verändert. Grund dafür ist der immer bedeutender werdende Social Media Bereich, der inzwischen zur Werbung weitaus effektiver genutzt werden kann als traditionelle Methoden. Dabei geht es in erster Linie nicht um geschaltete Anzeigen oder „sponsored posts“, sondern vielmehr um Influencer, die Produkte auf ihren Profilen bewerben. Stars oder Experten – das sind Leute, denen man auf den sozialen Plattformen folgt, denen man vertraut und deren Vorlieben man gerne nachahmt. In den meisten Fällen beeinflusst das die Verkaufszahlen von Unternehmen positiv. Doch auch das Gegenteil kann der Fall sein – wie Cristiano Ronaldo und seine öffentliche Abneigung zu Coca-Cola jüngst bewiesen hat.

Influencer fördern die Kaufbereitschaft

Eine Studie von Influry und dem Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. ergab bereits 2017, dass sich bereits damals jeder sechste 14- bis 29-Jährige von einem Influencer zum Kauf beeinflussen ließ. Unter den 30- bis 49-Jährigen waren es immerhin noch sieben Prozent.  Die Influencer befanden sich zum Zeitpunkt vor allem auf Facebook (57%) sowie auf YouTube (37%), wobei in den letzten Jahren vor allem Instagram und TikTok an Bedeutung gewonnen haben.

Auch die Top-Branchen für Influencer-Marketing wurden in diesem Rahmen ermittelt. Das jüngere Publikum lässt sich vor allem in den Bereichen Beauty, Mode und Sport zu Käufen hinreißen, älteres Publikum vertraut in Sachen News, Wohnen und Reisen den Influencern, während die „Food“-Branche nahezu gleichermaßen in allen Altersklassen beliebt ist. Große, internationale Unternehmen setzen schon lange auf Stars, um ihre Lebensmittel, Nahrungsergänzungsmittel, Sport-Drinks und vieles mehr besonders attraktiv wirken zu lassen – und lassen sich dies Einiges kosten. Pepsi warb bereits mit Mariah Carey, Mary J Blidge, mit den Spice Girls, Shakira und jüngst auch mit Kendall Jenner. Beyoncé verdiente 2012 schlappe 50 Millionen Dollar dafür, dass sie Pepsi empfahl. Konkurrent Coca-Cola verpflichtete seinerseits Maroon 5, Will.i.am und Selena Gomez und kurbelte somit seine Verkaufszahlen an.

Die Macht der Influencer kann sich jedoch auch nachteilig auswirken, wie der Soft-Drink-Gigant jüngst schmerzhaft erfahren musste. Zum Werbeskandal kam es, als Fußballgott Cristiano Ronaldo im Rahmen einer Pressekonferenz in Budapest zwei Coca-Cola-Flaschen serviert bekam, die er mit einer abfälligen Bewegung zur Seite schob und stattdessen um Wasser bat. Der Spieler ist dafür bekannt, ungesunde Ernährung strikt abzulehnen, weshalb die abweisende Geste nicht allzu verwunderlich war. Unerwartet waren jedoch die massiven Auswirkungen auf die Aktien von Coca-Cola, die aufgrund des Vorfalls einen heftigen Wertverlust von 56,10 Dollar auf 55,20 Dollar erfuhren. Konkret bedeutet das, dass der Wert der Marke, durch eine Handbewegung allein, schlagartig von 242 Milliarden Dollar auf 238 Milliarden Dollar absank und damit in Sekundenschnelle 4 Milliarden Dollar verlor

Influencer beeinflussen den Unternehmenswert

Eindeutig ist damit, dass der Name Cristiano Ronaldo gleichbedeutend mit einem Vermögen ist – ein Umstand, den sich auch andere Unternehmen zunutze machen, und zwar nicht immer auf legale Weise. Der Streaming-Service Ronaldo7 beispielsweise strahlt aktuelle Sportereignisse wie auch die Spiele der Europameisterschaft aus, und bietet zudem Wettmöglichkeiten online. Die Rechte dafür besitzt die Seite allerdings nicht – vielmehr verwendet sie den ungeschützten Vornamen des Fußballstars, um vertrauensvoll zu wirken. Strafbar machen sich die Anbieter dennoch, wie auch die Konsumenten derartiger Streams – wenngleich eine strafrechtliche Verfolgung in deren Fall natürlich schwieriger ist. Hohe Bildqualität besitzen derartige Streaming-Kanäle zudem nicht. Wer also auf Nummer sicher gehen und ein gutes Bild genießen will, sollte bei den legalen Angeboten wie Sky oder DAZN bleiben, auch wenn hier in der Regel geringe Gebühren anfallen. Mit der Zunahme von Streaming-Diensten und Social Media nimmt die Bedeutung von Influencern stetig zu. Diese finden sich auf Instagram, YouTube, TikTok oder Twitch. Oft handelt es sich dabei um Celebrities, aber auch einfach Experten in einem Bereich, für den man sich interessiert – man denke nur an zahlreiche erfolgreiche Streamer, die beispielsweise Minecraft- und Fortnite-Spiele streamen. Man fühlt sich, als kenne man diese Menschen persönlich, erhält eine Einblick in ihr privates Leben, bewundert sie und vertraut ihnen in der Regel. Kein Wunder, dass Unternehmen erkannt haben, dass Empfehlungen dieser Influencer weitaus effektiver für den Verkauf ihrer Produkte sind als herkömmliche Werbemaßnahmen, wie Anzeigen, Werbespots im TV oder Radiowerbung. Diese Unternehmen lassen sich deren Meinung und Produktempfehlung auch Einiges kosten. Studien ergaben, dass bei einem Kauf auf eine Influencer-Empfehlung im Schnitt 100 Euro ausgegeben werden, wobei Männer begeisterter als Frauen auf den Rat ihrer Idole einkaufen und im Schnitt 131 Euro investieren.

Mehrwert durch nützliche Informationen und günstigere Preise

Neben dem reinen Vertrauen in deren Meinungen kommen auch Rabatte zu tragen, mit denen die Influencer den Kauf bestimmter Produkte schmackhaft machen – der Gewinn ist dabei in der Regel beidseitig: der Kunde kann günstiger einkaufen, der Influencer bekommt anteilig einen bestimmten Betrag gutgeschrieben oder erhält einen Sammelrabatt. Mittlerweile werden so gewöhnliche Menschen auf den sozialen Plattformen zu Einflussnehmern, sobald sie eine gewisse Anzahl Follower und ein aktives Profil besitzen – beispielsweise mit vielen Kommentaren und Likes auf ihren Posts. Somit kann inzwischen jeder zum Influencer werden, auch ohne eine berühmte Persönlichkeit zu sein. Wichtig ist nur, dass man andere zum Kauf motivieren und inspirieren kann, und oftmals sind Normalbürger, mit denen man sich leicht identifizieren kann, dabei sogar erfolgreicher als Berühmtheiten. Wer also selbst zum Social-Media-Influencer werden möchte, kann damit beginnen Produkte, die man liebt, vorzustellen und die jeweiligen Hersteller per Tags auf sich aufmerksam zu machen.