Diese Streaming-Plattformen kämpfen um die Vorherrschaft
Als im Jahr 1997 in den USA die Online-Videothek Netflix gegründet wurde, konnte noch niemand ahnen, dass das junge Unternehmen einst eine Revolution auslösen würde. Zunächst verschickte man dort noch DVDs per Post an die Kunden, doch bald machte sich die steigende Popularität der Downloads im Geschäftsmodell von Netflix bemerkbar. Daher entschloss man sich das Angebot um Streaming zu erweitern. Heute kämpfen zahlreiche Online-Riesen um die Vorherrschaft im weiter anwachsenden Streaming-Markt.
- Der Pioneer Netflix
- Shopping Gigant Amazon spielt ganz vorne mit
- Disney + startete spät, holt jedoch rasant auf
- HBO Max steht für Qualitätsserien, Magenta TV für Fußball
- Der Pionier Netflix
Schon 1999 führte Netflix sein heute bekanntes Flatrate-Preismodell ein, doch es sollte noch einige Jahre dauern, bis der große Durchbruch kommen sollte. Netflix begann die Streaming-Rechte von Filmfirmen zu kaufen und entwickelte sich prächtig weiter. 2010 kündigte das Unternehmen erstmals an, zukünftig auf Eigenproduktionen zu setzen. 2011 ging der erste Versuch dieser Bemühungen online.
Die TV-Serie Lilyhammer entwickelte sich zu einem Erfolg und animierte Netflix dazu auf das große Pferd zu setzen. Für die zweite Eigenproduktion engagierte man den Star-Regisseur David Fincher. Der Rest ist mittlerweile Fernsehgeschichte. Seine Neuverfilmung der britischen TV-Serie House of Cards schlug weltweit ein wie eine Bombe. Netflix begann massiv Geld in Eigenproduktionen zu investieren und wurde zum bis heute größten Streaming-Anbieter der Welt. TV-Serien wie Stranger Things sind heute Bestandteil der Popkultur.
Aktuell kratzt Netflix bereits an der Zahl von 210 Millionen Abonnenten weltweit. Im Vergleich zum Vorjahresquartal kamen weitere 16 Millionen Neukunden hinzu. Diese Zahlen beweisen bereits die unglaubliche Marktmacht über die der Streaming-Sender verfügt. Hier finden Kunden nicht nur unzählige Eigenproduktionen, sondern auch Hollywood-Filme, Dokumentationen und Shows. Das Spektrum ist enorm breit und bietet für jeden Geschmack das Richtige. Hier kann man James Bond dabei beobachten, wie er die richtigen Poker Starthände spielt und wenig später die kulinarischen Köstlichkeiten aus aller Welt bewundern. Die Auswahl ist auf Netflix schier grenzenlos. Doch es ist nicht alles eitel Wonne im Hause Netflix. Dafür wird die Konkurrenz sorgen.
Shopping Gigant Amazon spielt ganz vorne mit
Noch kooperieren Netflix und der Shopping-Gigant Amazon auf dessen Streaming-Plattform, doch das muss nicht so bleiben. Amazon arbeitet schon seit Jahren daran seinen hauseigenen Video-Streaming-Dienst zu einer Weltmacht auszubauen. Das scheint auch gelungen zu sein. Schon vor einem Jahr veröffentlichte Amazon erstmals Userzahlen, die selbst Experten überraschten. Vor rund eineinhalb Jahren wies der Online-Riese bereits mehr als 150 Millionen Kunden für Amazon Prime auf. Diese können kostenlos auf den Streaming-Dienst Amazon Video zugreifen. Im Frühjahr dieses Jahres waren es bereits 200 Millionen Kunden. Einzelne Länderstatistiken weisen nach, dass Amazon in einigen Ländern sogar noch schneller wächst als Netflix. Gut möglich, dass sich die beiden Platzhirsche schon auf Augenhöhe befinden. Das Angebot kann man natürlich, wie bei den anderen Sendern auch, kostenlos testen.
Auf Amazon Video finden Abonnenten ebenfalls eine gewaltige Auswahl an Serien und Filmen vor. Damit nicht genug kann man hier sogar topaktuelle Filme und Serien kaufen. Gleichzeitig setzt der Streaming-Dienst vermehrt auf Sportübertragungen. Das zeigte sich beim Kampf um die Übertragungsrechte der UEFA Champions League in Deutschland. Diese liegen nun gemeinsam bei Amazon und dem Sport-Streaming-Sender DAZN.
Amazon überzeugt bereits seit Jahren mit aufwendigen TV-Serien. Bestes Beispiel dafür ist der Dauerbrenner Bosch. Dieser basiert auf der Romanserie von Star-Autor Michael Connelly. Für die Zukunft hat der Sender bereits ein Mega-Projekt angekündigt. Amazon verfilmt derzeit die Vorgeschichte zum Herrn der Ringe. Diese Serie soll alles bisher Dagewesene übertreffen. Gemeinsam mit Netflix hat Amazon den Markt für TV-Streaming entwickelt. Doch seit 2019 rollt ein dritter großer Anbieter den Markt von hinten auf.
Disney+ startete spät, holt jedoch rasant auf
Der hauseigenen Sender des Unterhaltungskonzerns Disney übertraf von Beginn an alle Erwartungen. Der Filmkonzern verfügt schließlich über eine gewaltige Film- und Serienbibliothek, die nun exklusiv auf Disney Plus zu sehen ist. Noch haben Netflix und Amazon die Rechte an einigen Produktionen, doch diese werden bald auslaufen. Der Aufstieg von Disney+ ist tatsächlich beeindruckend. Das Vierjahresziel von 50 Millionen Abonnenten erreichte der Sender schon nach wenigen Monaten. Ende März dieses Jahres verbuchte weltweit schon 103,6 Millionen zahlende Kunden.
Das lässt die Konkurrenz sicherlich nachdenklich werden. Disney setzt voll auf seine bekannte Marke und bietet darüber hinaus auch noch alles aus der Welt von Star Wars und Marvel. Das ist offenbar genug, um Millionen Menschen für sich zu begeistern. Bei Disney plant man in Zukunft alles aus dem Konzern ausschließlich auf Disney+ verfügbar zu machen. Das könnte sich gleichzeitig zu einem Problem für Netflix und Amazon Video entwickeln. Zuletzt testete man sogar den gleichzeitigen Kinostart eines Blockbusters. Black Widow kämpfte nicht nur im Kino, sondern war für Disney+-Kunden gegen einen Aufpreis sofort im eigenen Wohnzimmer verfügbar. Dieses Geschäftsmodell könnte die Kinos in Zukunft unter Druck bringen.
HBO Max steht für Qualitätsserien, Magenta TV für Fußball
Doch damit ist der Markt noch lange nicht gesättigt. Der Unterhaltungskonzert WarnerMedia setzt mit seinem bekannten Streaming-Sender HBO-Max weiterhin voll auf Qualität. Schließlich war HBO einst für den Beginn des goldenen TV-Zeitalters verantwortlich. Serien wie The Wire oder die Sopranos lösten einen Boom aus, den Netflix zuerst für sich nutzen konnte. Mit Serien wie Game Of Thrones hat HBO zuletzt bewiesen, dass es immer noch ein weltweites Publikum perfekt unterhalten kann. In Deutschland möchten die Konzerne ebenfalls an diesem Kuchen mitnaschen.
Bestes Beispiel ist der Streaming-Sender Magenta TV der Deutschen Telekom. Er hat beispielsweise die Übertragungsrechte für die Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland erworben. Das könnte ein gutes Argument für Fußballfans werden dem Sender eine Chance zu geben. Für TV-Zuschauer bedeutet diese Entwicklung goldene Zeiten. Nie zuvor war es so einfach die besten Serien und Filme zu Hause zu sehen.