Sicher bezahlen im Internet – welche Möglichkeiten gibt es?
Für die einen ist es schon eine tagtägliche Sache, für die anderen eine ungewohnte Seltenheit: Das Bestellen und Bezahlen im Internet. Vielen Menschen ist unwohl bei dem Gedanken, die eigenen Bankdaten an irgendwen im scheinbaren Nirgendwo zu geben. Manche haben auch durchaus schon schlechte Erfahrungen gemacht und wissen nur zu gut, dass Betrüger überall auf neue Opfer lauern. Aber ist das wirklich so gefährlich oder gibt es nicht durchaus sichere Möglichkeiten? Dieser Artikel sieht sich einige Optionen an.
Abbildung 1: Zahlungen im Internet werden immer sicherer – die Weiterentwicklung der Zahlungsanbieter macht es möglich,
PayPal – sicher und anonym
Ein Großteil der Deutschen hat bereits ein PayPal-Konto. Eigentlich wurde der Zahlungsanbieter ins Leben gerufen, um damals bei eBay eine unkomplizierte und sichere Zahlungsmethode zu bieten. Heute hingegen ist PayPal praktisch bekannter als die Versteigerungsplattform und wird von vielen Menschen als die Zahlungsoption schlechthin bezeichnet. Das hat Gründe:
- Einfachheit – das Anlegen eines Kontos ist kinderleicht. Einzig nach der Anmeldung kommt es zu einer kleinen Hürde, denn nun müssen das Bankkonto oder aber die Kreditkarte mit dem Konto verknüpft werden. Hierzu überweist PayPal einen Centbetrag aufs Konto, der Überweisungszweck beinhaltet einen Code. Wird dieser Code nun im PayPal-Account angegeben, sind Account und Konto miteinander verbunden. Jetzt kann sowohl eingehendes Geld aufs Konto gebucht oder mit PayPal gezahlt werden.
- Verfügbarkeit – es gibt nur wenige Anbieter, die nicht mit PayPal arbeiten. Kunden können daher fast überall auf diesem Wege bezahlen.
- Anonymität – natürlich weiß PayPal, wer hinter dem Account steckt. Der Geldempfang oder aber die Zahlung funktionieren aber mit der E-Mail-Adresse. Einzig diese erhält der Empfänger/Kunde, niemals aber die Kontodaten.
- Sicherheit – das Prinzip von PayPal ist sicher, zumal es einen Käuferschutz gibt. Es ist also leicht, einen Fall zu eröffnen und das gezahlte Geld zurückzuerhalten. Eine Ausnahme gibt es: Der Käuferschutz funktioniert nicht bei Zahlungen in Online-Casinos und anderen Glücksspielen. Wie Zahlungen in Online-Casinos ablaufen und welche Möglichkeiten bestehen, können Interessierte in diesem Casinoanbieter Vergleich genauer nachlesen.
Trotzdem ist auch PayPal nicht ohne Risiko, da die Plattform liebend gerne Opfer von Phishingmails oder auch gefakten Webseiten wird. Nutzer sollten niemals auf den Link einer PayPal-Mail klicken, egal ob die Mail echt ist oder nicht. Es ist immer besser, die Seite manuell aufzurufen. Und hierbei sollte auf die Verschlüsselung und auf das Zertifikat geachtet werden.
Sofortüberweisung – manchmal problematisch
Die Sofortüberweisung ist praktisch. Viele Shops bieten sie an und mit wenigen Klicks lässt sich die Rechnung direkt bezahlen, ohne dass noch umständlich die eigene Internetbankfiliale aufgerufen werden muss. Auch entfällt das lästige Eintippen der viel zu langen IBAN. Kunden sollten dennoch hinschauen:
- Sicherheit – hier gilt wieder: Sieht die Seite der Sofortüberweisung seltsam aus, ist das Zertifikat ungültig und ist die Page nicht verschlüsselt, sollte der Zahlungsverkehr abgebrochen werden.
- Unbekannte Shops – wer in einem kleineren und recht unbekannten Shop einkauft, sollte diese Zahlungsmethode nicht einsetzen. Die Sofortüberweisung ist nichts anderes als Vorkasse, das heißt, liefert der Verkäufer nicht, ist das Geld weg. Eine Überweisung kann nicht zurückgefordert werden – und ein Verkäufer, der nicht liefert, ist in den meisten Fällen auch nach einer kurzen Zeit nirgendwo mehr erreichbar.
- Eigene Bank – generell sollte überprüft werden, wie die eigene Bank gegenüber der Sofortüberweisung eingestellt ist. Die meisten – modernen – Banken schließen sie nicht mehr in den AGB aus, dennoch ist eine kurze Frage sinnvoll.
Bei der Sofortüberweisung ist nicht wirklich die Zahlung das Problem, sondern die Tatsache, dass Kunden auf einer bankunabhängigen Seite ihre Bankdaten eingeben. Für gewöhnlich sind die Zugangsdaten für das Onlinebanking einzig auf der Seite der Hausbank einzugeben. Wer aus einem unbekannten Shop auf eine gefälschte Sofortüberweisungsseite geleitet wird, kann also das Pech haben, dass die Zugangsdaten samt Passwort abgefangen werden. Daher gilt: Immer die Überweisungsseite prüfen und die Internetsecurity auf dem neuesten Stand halten.
Weitere Möglichkeiten
Neben diesen Optionen gibt es freilich noch andere, die sich durchaus immer wieder anbieten:
- Google/Apple-Pay – sicherlich sollen beide Zahlungsdienste eher die virtuelle Geldbörse darstellen und eher im Laden genutzt werden, doch lässt sich mit beiden Anbietern auch online zahlen. Voraussetzung ist manchmal, dass der Shop oder Anbieter überhaupt diese Möglichkeit akzeptiert.
- Dienst von Hausbanken – viele Banken und Sparkassen bieten mittlerweile ihren eigenen Zahlungsdienst an. Er lässt sich auch auf dem Smartphone an Supermarktkassen verwenden. Voraussetzung ist, dass die App installiert wird. Beim Zahlen im Internet können die Daten nun via Kamera eingescannt und in die App geladen werden. Nach dem Prüfen der Daten wird die Zahlung ausgeführt. Die App funktioniert in der Regel nur mit dem Onlinebanking auf dem Handy, da eine TAN generiert werden muss.
- Amazon Pay – manche Shops bieten diesen Weg an, bei unbekannten Händlern ist er ganz praktisch. Die Zahlung wird nun über den eigenen Amazon-Account geregelt, das heißt, Amazon zieht das Geld vom Konto ein, wie es bei einer üblichen Amazon-Bestellung gehandhabt wird. Der Vorteil des Wegs: Obwohl »fremd gekauft« wird, unterliegt die Zahlung dem Amazon-Käuferschutz. Kommt die Ware also nicht an, wird der Vorgang über Amazon abgewickelt.
Wem all diese Wege zu unsicher sind, der hat eine sehr unkomplizierte Zahlungsmethode, bei der jeder Schaden eng begrenzt ist: Die Prepaid-Kreditkarte:
- Besorgung – die Kreditkarten gibt es von Hausbanken, Sparkassen, aber auch an vielen anderen Orten.
- Nutzung – die Karte ist nicht mit dem eigenen Konto verbunden. Stattdessen muss der Nutzer einen von ihm festgelegten Betrag auf das Prepaidkonto überweisen und kann nun über diesen verfügen.
- Akzeptanz – die meisten Prepaidvarianten werden überall – auch im Ausland – anerkannt.
Prepaid-Kreditkarten schmälern jeglichen Schaden, da selbst bei Verlust oder Datendiebstahl nur die Summe geraubt werden kann, die auf dem Prepaidkonto liegt. Daher sind die Karten auch bei Auslandsaufenthalten oder für Jugendliche sehr gut geeignet.
Abbildung 2: Kreditkarte und Smartphone – die Online-Zahlung ist heute sehr einfach.
Fazit – sicher ist möglich
Bei sämtlichen Zahlungen im Internet gilt das Motto, möglichst genau hinzuschauen und die Seite lieber dreifach zu prüfen. Grundsätzlich sind die Anbieter schon sicher, nur gibt es immer wieder Phishingbetrüger. Wer in einem unbekannten Shop einkauft, der sollte die Vorkasse, egal auf welchem Wege, lieber verweigern, es sei denn, PayPal oder ein anderer Anbieter mit explizitem Käuferschutz ist involviert. Überweisungen lassen sich nie zurückbuchen, sodass das überwiesene Geld im Notfall wirklich weg ist.
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